Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz: Ein Ort des Gedenkens und der Mahnung

Das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz, auch bekannt als Deserteursdenkmal, befindet sich am Ballhausplatz in Wien und wurde am 24. Oktober 2014 enthüllt. Es ist ein kraftvolles Symbol, das an die Deserteure und anderen Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz erinnert, die während des Zweiten Weltkriegs zum Tode verurteilt wurden.

Geschichtlicher Hintergrund

Während des Zweiten Weltkriegs fällten die Militärgerichte der Wehrmacht über 30.000 Todesurteile gegen Soldaten, Kriegsgefangene und Zivilisten. Viele dieser Todesurteile betrafen Deserteure und sogenannte „Wehrkraftzersetzer“, die sich der Befehlsstruktur der Nationalsozialisten widersetzten und dadurch die militärische Schlagkraft schwächten. Die Rehabilitierung dieser Opfer begann erst nach umfassender historischer Forschung und wurde 2009 vom österreichischen Nationalrat offiziell anerkannt​.

Das Denkmal

Die Skulptur wurde vom deutschen Künstler Olaf Nicolai gestaltet und besteht aus einem überdimensionalen, liegenden „X“. Dieses Symbol steht für die Auslöschung und Anonymisierung, die viele der Verfolgten erlebten. Auf der obersten Ebene des dreistufigen Sockels ist die Inschrift „all / alone“ eingraviert, die nur von oben lesbar ist. Diese Inschrift stammt von dem schottischen Dichter Ian Hamilton Finlay und verdeutlicht die Isolation und das individuelle Handeln der Deserteure, die sich gegen das Regime stellten​.

Informationen für Besucher

  • Lage: Ballhausplatz, 1010 Wien, in der Nähe des Bundeskanzleramts und der Präsidentschaftskanzlei.
  • Erreichbarkeit: Das Denkmal ist leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die nächstgelegenen U-Bahn-Stationen sind Volkstheater (U2, U3) und Herrengasse (U3). Auch die Straßenbahnlinien 1, 2 und D halten in der Nähe.
  • Beste Besuchszeiten: Das Denkmal ist rund um die Uhr zugänglich. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch bei Tageslicht, um die Inschrift und die Details der Skulptur gut erkennen zu können.

Weitere Informationen und Links

Ein Besuch des Denkmals lässt sich ideal mit anderen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung verbinden, wie dem nahegelegenen Heldenplatz und dem Kunsthistorischen Museum. Weitere Details und Hintergrundinformationen findest du auf der offiziellen Webseite des Deserteursdenkmals.

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