Vom 6. Dezember 2024 bis 31. Januar 2025 präsentiert Diana Burkot, bekannt als Gründungsmitglied des feministischen Kollektivs Pussy Riot, ihr multidisziplinäres Kunstprojekt „Sweat and Blood“ im Wiener Aktionismus Museum (WAM). Die Ausstellung verbindet Installationen, Performances und Musik und erschließt eine tiefgreifende Reflexion über die Themen Krieg, Trauma und gesellschaftliche Verantwortung.
Sweat and Blood: Kunst als Spiegel gesellschaftlicher Entfremdung
Burkots Werk befasst sich mit der inneren Emigration – einer psychischen Distanzierung von repressiven Systemen und einer Flucht in den Eskapismus. Die Künstlerin beleuchtet die Normalisierung von Gewalt und Krieg in einer Welt, die zunehmend von Reizüberflutung und Desinformation geprägt ist. Inspiriert von den radikalen Ausdrucksformen des Wiener Aktionismus verlagert Burkot den Fokus hin zu einer introspektiven, ästhetisierten Auseinandersetzung. Ihr Werk fordert die Betrachter dazu auf, sich mit den ungeschönten Realitäten des menschlichen Zustands auseinanderzusetzen.
Installationen: Geschichten, die verbinden und offenbaren
Im Zentrum der Ausstellung stehen Installationen, die verschiedene Charaktere und deren Schicksale darstellen. Eine symbolische rote Quelle interagiert mit den Protagonisten, um unausgesprochene Wahrheiten über Hoffnung, Glauben und menschliche Widersprüche freizulegen. Diese Quelle verkörpert eine universelle Kraft, die über von Menschen geschaffene Systeme hinausgeht und tiefere Einblicke in die Natur von Angst und Sehnsucht bietet.
Performance: Kunst zwischen Protest und Akzeptanz
Eines der Highlights ist Burkots Performance, in der sie russische Militäruniformen mit ihrem eigenen Blut wäscht. Dieser symbolträchtige Akt vereint persönliche Verletzlichkeit und kollektive Schuld. Er dient als Anti-Kriegs-Statement und als Mahnung, die Zerbrechlichkeit der Menschheit zu reflektieren. Burkot gelingt es, Themen wie Macht, Krieg und menschliche Verletzlichkeit in eine rohe und doch eindringliche Sprache zu übersetzen.
Musikalische Erzählungen: Klang und Botschaft vereint
Die musikalische Dimension von „Sweat and Blood“ verbindet atmosphärisches Sounddesign mit emotional aufgeladenen Gesangsperformances. Jeder Song ist nach einer Person benannt, die mit Isolation, gesellschaftlichen Restriktionen oder Freiheitsverlust kämpft. Diese Kompositionen sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Zeugnisse über die menschliche Widerstandskraft.
Rahmenprogramm: Interaktion und Dialog
Die Ausstellung wird von einem umfassenden Rahmenprogramm begleitet:
- 6. Dezember 2024: Eröffnung und Artist Talk mit Diana Burkot und Julia Moebus-Puck (18 Uhr).
- 7. Dezember 2024: Musik-Performance von Diana Burkot (19 Uhr).
- 8. Dezember 2024: Live-Performance (18 Uhr).
Diese Veranstaltungen bieten eine einzigartige Gelegenheit, Burkots Visionen und Ansätze direkt zu erleben und mit der Künstlerin in Dialog zu treten.
Praktische Informationen
Die Ausstellung „Sweat and Blood“ ist vom 6. Dezember 2024 bis 31. Januar 2025 im Wiener Aktionismus Museum, Weihburggasse 26, 1010 Wien, zu sehen. Weitere Informationen und Tickets finden Sie unter www.wieneraktionismus.at.