Eine neue Erzählung der Geschichte aus weiblicher Perspektive
Vom 13. April bis 30. November 2025 präsentiert das MAMUZ die Ausstellung „Die Sprache der Göttinnen“, die sich mit der anhaltenden Faszination prähistorischer weiblicher Figurinen und ihrem Einfluss auf die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts auseinandersetzt. Die von Elisabeth von Samsonow und Katharina Rebay-Salisbury kuratierte Ausstellung zeigt archäologische Funde aus Österreich und stellt diese in einen Dialog mit Werken zeitgenössischer Künstlerinnen.
Weibliche Symbolik in der Kunstgeschichte
Seit ihrer Entdeckung haben prähistorische Figurinen eine alternative Perspektive auf die Geschichte eröffnet. Sie stehen für eine Erzählweise, die nicht von einer privilegiert männlichen Sichtweise geprägt ist, sondern den weiblichen Körper in den Mittelpunkt rückt. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts inspirierten diese Funde avantgardistische Künstlerinnen und Künstler und wurden in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zu zentralen Motiven feministischer Kunst.
Die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart
Die Ausstellung präsentiert archäologische Highlights wie die Venus-Figuren aus Eggendorf, Falkenstein, Willendorf (Replik) und Langenzersdorf (Replik) sowie weitere bedeutende Funde aus Langenlebarn und Maissau. Diese Zeugnisse der ältesten Kunstgeschichte treffen auf Werke von Künstlerinnen wie Judy Chicago, Meret Oppenheim, Louise Bourgeois, Renate Bertlmann und Elisabeth von Samsonow. Die Gegenüberstellung veranschaulicht die anhaltende Relevanz dieser frühen Darstellungen und ihre Rolle in der zeitgenössischen Kunst, die den weiblichen Körper, seine Ausstrahlung, Macht und Verbindung zum Leben thematisiert.
Ein neuer Blick auf archäologische Sammlungen
Österreichische Museen beherbergen einige der bedeutendsten Funde, die als Referenz für die feministische Kunst weltweit dienen. Die Ausstellung „Die Sprache der Göttinnen“ verknüpft diese archäologischen Schätze mit internationalen und zeitgenössischen Kunstwerken, um die ungebrochene kreative Auseinandersetzung mit weiblichen Symboliken und Darstellungen über Jahrtausende hinweg zu beleuchten.
Ausstellungsdetails
- Ort: MAMUZ Museum
- Dauer: 13. April – 30. November 2025
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10:00 – 17:00 Uhr (an Feiertagen auch montags geöffnet)
- Webseite: www.mamuz.at