Freeing the Voices: Die Macht der Stimme im Kunsthaus Graz

"Freeing the Voices" im Kunsthaus Graz – Eine Ausstellung zur Kraft der Stimme

Eine Ausstellung über die Kraft der Stimme

Vom 28. Februar bis 24. August 2025 widmet sich das Kunsthaus Graz in der Ausstellung „Freeing the Voices“ der Frage, welche Macht die Stimme besitzt – insbesondere in einer Welt, in der Schweigen als politisches Instrument genutzt wird. Die von der slowenischen Kunsthistorikerin und ehemaligen Direktorin des MSU Zagreb, Zdenka Badovinac, kuratierte Schau vereint 27 künstlerische Positionen mit einem besonderen Fokus auf Videoinstallationen.

Stimmen als Ausdruck von Widerstand und Identität

Im Zentrum der Ausstellung steht die Stimme als Werkzeug des Ausdrucks, des Widerstands und der Selbstermächtigung. Der Titel bezieht sich auf die Performance „Freeing the Voice“ der weltberühmten Künstlerin Marina Abramović. Ihr anfänglicher Schrei bildet den Ausgangspunkt für eine Entwicklung von menschlichen Stimmen hin zu neuen, unerwarteten Klängen – bis hin zur kaum wahrnehmbaren Stimme einer Mücke in den Werken von Tao G. Vrhovec Sambolec. Die Ausstellung verdeutlicht, dass Zuhören weit mehr bedeutet als bloßes Hören: Es erfordert Aufmerksamkeit und ein Bewusstsein für andere Wesen – sowohl menschliche als auch nicht-menschliche.

Die Stimme als Brücke zwischen Isolation und Gemeinschaft

Kuratorin Zdenka Badovinac hebt hervor, dass die Bedeutung der Stimme insbesondere nach der COVID-19-Pandemie eine neue Dringlichkeit erhalten hat. „Während der Pandemie haben wir fast ausschließlich ohne Körper, ohne Stimme kommuniziert – hauptsächlich über Textnachrichten. Umso wichtiger ist es, die Stimme wieder physisch erlebbar zu machen“, betont sie. Die Ausstellung behandelt auch das Thema Mehrsprachigkeit und unterstreicht die Bedeutung des aktiven Zuhörens und Lernens.

Eine Reflexion über Macht, Schweigen und Kontrolle

Die Ausstellung ist Teil des Jahresthemas 2025 des Kunsthauses Graz: „Umgänge mit der Macht – von der Unterdrückung über Empowerment bis zur radikalen Hoffnung“. Kunsthaus-Leiterin Andreja Hribernik betont: „Freeing the Voices“ ist eine wichtige Auseinandersetzung mit der zunehmenden Kultur des Schweigens und der Kontrolle. Angesichts von globalen Krisen, Kriegen und dem Verlust gemeinsamer Räume des Dialogs stellt die Ausstellung eine Einladung dar, über Unterdrückung und die Möglichkeiten der Befreiung nachzudenken.

Dekolonialisierung und Vielfalt der Stimmen

Die gezeigten Werke setzen sich mit vielfältigen Stimmen auseinander: Stimmen von Frauen, People of Colour, marginalisierten Gruppen sowie verschiedenen Nationen und Kulturen. Die künstlerischen Positionen hinterfragen etablierte Konzepte der Moderne und betonen die Einzigartigkeit jeder Stimme. „Es gibt keine Stimme, die nicht gehört werden kann“, so das zentrale Anliegen der Ausstellung. Zuhören wird hier als ein Mittel der Heilung, der Verbindung und des Widerstands verstanden.

Mit Werken von

Noor Abed, Marina Abramović, Lawrence Abu Hamdan, Babi Badalov, selma banich, CO2 … a couple of artists, VALIE EXPORT, Farhad Farzali, Essa Grayeb, Ida Hiršenfelder, Saodat Ismailova, Anna Jermolaewa, Mikhail Karikis, Anton Kats, Belinda Kazeem-Kamiński, Brandon LaBelle & Octavio Camargo, Katalin Ladik, Lucia Nimcová, Lala Raščić, Antoni Rayzhekov, Gerhard Rühm, Selma Selman, ŠKART & NONpractical Women, Mladen Stilinović, Irena Z. Tomažin, Nora Turato, Tao G. Vrhovec Sambolec.

Ausstellungsdetails

  • Ort: Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz
  • Dauer: 28. Februar – 24. August 2025
  • Webseite: www.kunsthausgraz.at
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