Lisette Model – Retrospektive

Lisette Model Retrospektive Albertina Wien

30. Oktober 2025 – 22. Februar 2026 | Albertina, Wien

Mit der Ausstellung „Lisette Model – Retrospektive“ würdigt die Albertina Wien eine der prägendsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Geboren 1901 in Wien als Tochter einer jüdischen Familie, emigrierte Lisette Model 1938 nach New York und wurde dort zu einer Schlüsselfigur der modernen Street Photography.

Ein Leben im Spiegel der Großstadt

Zwischen 1933 und 1957 entstanden jene Fotografien, die Model weltbekannt machten – Bilder, die das urbane Leben in all seinen Facetten festhielten: die Mühsal der einfachen Leute, die Eitelkeit der Reichen und die melancholische Schönheit des Alltäglichen.

In ikonischen Serien wie „Coney Island Bather“„Café Metropole“ oder ihren Porträts aus den Straßen New Yorks zeigt Model ein schonungsloses, aber empathisches Auge für die menschliche Natur. Ihre Kamera war zugleich Beobachterin und Mitfühlende, ihre Bildsprache radikal direkt und doch voller Würde.

Kuratiert von Walter Moser, präsentiert die Albertina eine umfassende Auswahl ihrer Werkgruppen – ergänzt durch bislang selten gezeigte Abzüge und Dokumente, die einen tiefen Einblick in das Schaffen dieser kompromisslosen Künstlerin gewähren.

Von Wien nach New York – Eine Biografie in Bildern

Models Emigration markiert den Wendepunkt ihres Lebens und ihrer künstlerischen Haltung. In New York fotografierte sie für Magazine wie Harper’s Bazaar und porträtierte die Stadt als Bühne menschlicher Gegensätze: Jazzclubs und Straßenmärkte, Luxus und Armut, Nähe und Isolation.

Während der McCarthy-Ära zog sich Lisette Model zunehmend vom öffentlichen Leben zurück und wurde zur prägenden Lehrerin einer neuen Fotografengeneration – darunter Diane Arbus, deren Werk ohne Models Einfluss kaum denkbar wäre.

Die Ausstellung zeigt außerdem erstmals den Originalentwurf ihrer Monografie von 1979, ein Schlüsseldokument der Fotobuchgeschichte.

Ein Vermächtnis in Schwarz-Weiß

Lisette Models Bilder sind Momentaufnahmen des Lebens – roh, intensiv, ungeschönt. Ihre Arbeit zeigt, dass Fotografie weit mehr ist als Beobachtung: Sie ist ein Akt der Menschlichkeit, eine Kunst des Sehens und des Verstehens.

Mehr Informationen: www.albertina.at | @albertinamuseum

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