Vom 5. Dezember 2024 bis zum 20. April 2025 präsentiert das Wien Museum die Ausstellung „Mixed – Diverse Geschichten“, die 48 Geschichten erzählt und damit die historische und gegenwärtige Vielfalt der Stadt Wien beleuchtet. Mit einem interdisziplinären Ansatz werden Themen wie Sprache, Körper, Moden und Orte betrachtet, um die verschiedenen Facetten der Diversität zu erkunden. Die Ausstellung lädt dazu ein, die DNA der Stadt Wien als Ort des kulturellen Austauschs und der Aushandlung gesellschaftlicher Identitäten zu entdecken.
Ein neuer Blick auf die Vielfalt der Stadt
Die Ausstellung „Mixed“ nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch die Geschichte und Gegenwart Wiens, abseits gängiger Klischees. Statt einer romantisierten Vorstellung einer friedvollen Vielvölkerhauptstadt werden die dynamischen, oft auch konfliktreichen Prozesse thematisiert, die die Stadt geprägt haben.
Die 48 Geschichten greifen außergewöhnliche Perspektiven auf. Sie beleuchten beispielsweise die Rolle chinesischer Restaurants in der Zwischenkriegszeit, die Bedeutung Wiens als Hochburg der armenischen Sprachforschung und die politischen Proteste afrikanischer Studierender in den 1960er Jahren. Gleichzeitig setzt sich die Ausstellung kritisch mit Gegner:innen der Diversität auseinander, wie etwa den Befürwortern der „deutschen Stadt Wien“ im 19. Jahrhundert und populistischen Diskursen der jüngeren Vergangenheit.
Die Ausstellung widmet sich zudem der Frage, wie Diversität in der Stadt sichtbar wird: in ihrer Sprache, ihren Orten, ihren Körpern und Moden. Dabei werden Themen wie der Druck zur Assimilation, die Konstruktion von Identität und der Widerstand gegen Ausgrenzung auf unterschiedliche Weise beleuchtet.
Highlights der Ausstellung
- Sprache: Von der Sprachenvielfalt des Habsburgerreichs über die nationalistische Reduktion auf Deutsch im 19. Jahrhundert bis zur Wiederentdeckung der Mehrsprachigkeit im modernen Wien.
- Orte: Wie Migrant:innen in Wien neue Räume schaffen, die Stadt mitgestalten und globale Einflüsse in die lokale Kultur integrieren.
- Körper: Die gesellschaftliche und politische Bedeutung von Körpern im Kontext von Zuschreibungen, Fremdwahrnehmung und Selbstbestimmung.
- Moden: Die Erfindung und Veränderung von Traditionen, die in der Großstadt immer wieder neu verhandelt werden.
Kurator:innen und Ausstellungsgestaltung
Die Ausstellung wurde von Jakob Lehne, Vanessa Spanbauer und Niko Wahl kuratiert. Mit ihrem breiten fachlichen Hintergrund und ihrer Expertise in Alltags- und Kulturgeschichte, Diversität und kolonialen Kontexten haben sie eine Ausstellung geschaffen, die Vielfalt nicht nur darstellt, sondern aktiv zur Diskussion einlädt.
Die Ausstellungsgestaltung stammt von koerdtutech, die grafische Umsetzung von solo ohne, und die Produktionsleitung übernahm Karina Karadensky.
Begleitprogramm
„Mixed“ wird von einem umfassenden Begleitprogramm unterstützt. Am 4. Dezember 2024 findet die feierliche Eröffnung um 19 Uhr statt, zuvor gibt es um 11 Uhr eine Presseführung. Besucher:innen können an Führungen teilnehmen, die von den Kurator:innen geleitet werden und tiefer in die einzelnen Geschichten eintauchen.
- Ort: Wien Museum, Karlsplatz 8, 1040 Wien
- Dauer: 5. Dezember 2024 – 20. April 2025
- Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 9:00–18:00; Donnerstag 9:00–21:00; Samstag, Sonntag 10:00–18:00
- Eintritt: € 8,00 (ermäßigt € 6,00), freier Eintritt für alle unter 19 Jahren und an jedem ersten Sonntag im Monat
- Website: www.wienmuseum.at
