Eine außergewöhnliche Schenkung
Vom 12. März bis 24. August 2025 widmet sich das MAK der einzigartigen Tradition der Meisen-Kimonos. Anlass für die Ausstellung ist die großzügige Schenkung der dänischen Sammlerin Henriette Friis, die dem Museum ein rund 60-teiliges Konvolut dieser außergewöhnlichen Kleidungsstücke überlassen hat. Präsentiert im zentralen Raum des MAK Design Lab, bietet die Ausstellung einen umfassenden Einblick in die gestalterische Vielfalt und die kulturelle Bedeutung der Meisen-Kimonos.
Meisen-Kimonos: Ausdruck der Moderne
Die farbenprächtigen und kühn gemusterten Meisen-Kimonos der Taishō- (1912–1926) und frühen Shōwa-Zeit (1926–1989) waren einst ein Symbol für die „moderne Frau“ in Japan. Berufstätige Frauen, die nach Unabhängigkeit strebten, trugen diese erschwinglicheren und pflegeleichteren Seidenkimonos als Alternative zur westlichen Mode. Inspiriert von der europäischen Moderne spiegelten ihre Muster den kulturellen Austausch zwischen Japan und Europa wider.
Einflüsse und gestalterische Innovation
Für die Gestaltung der Meisen-Kimonos griffen Designer sowohl auf japanische Traditionen als auch auf künstlerische Strömungen wie Jugendstil, Art déco und Expressionismus zurück. Besonders prägnant sind geometrische Formen, florale Elemente und stilisierte Blütenmotive. Technische Neuerungen ermöglichten dabei die Nachbildung kunstvoller Kasuri- und Ikat-Webmuster mit neuen Druckverfahren. Die Einführung synthetischer Anilin-Farbstoffe verlieh den Kimonos ihre leuchtende Farbpalette, die sie deutlich von traditionellen Seidenkimonos abhob.
Kulturelle Bedeutung und Wandel
Während westliche Kleidung für berufstätige Männer in Japan bereits früh zur Norm wurde, blieb der Kimono für Frauen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine bevorzugte Wahl. Die modernen Muster der Meisen-Kimonos ermöglichten es Frauen, sich gleichzeitig traditionsbewusst und zeitgemäß zu präsentieren. Ihre Erschwinglichkeit und Alltagstauglichkeit trugen dazu bei, dass sie in den 1920er- und 1950er-Jahren große Popularität erlangten, bevor westliche Kleidung sie schließlich aus dem Alltag verdrängte.
Ausstellungseröffnung und Details
Die feierliche Eröffnung findet am Dienstag, den 11. März 2025, um 19:00 Uhr statt. Der Eintritt zur Eröffnung ist frei.
- Ort: Zentraler Raum MAK Design Lab, MAK Wien
- Dauer: 12. März – 24. August 2025
- Öffnungszeiten: Dienstag 10–21 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10–18 Uhr
- Kuratorin: Lara Steinhäußer, Kustodin MAK Sammlung Textilien und Teppiche
- Webseite: www.mak.at
Tickets
- Regulär: 16,50 € / 15,50 €*
- Ermäßigt: 13,50 € / 12,50 €*
- Jeden Dienstag von 18–21 Uhr: Eintritt 8 € / 7,50 €*
- Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren
(* Ticketpreise im Online-Vorverkauf)