Das Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien präsentiert vom 29. Januar bis 11. Mai 2025 die Ausstellung SAMMELN IM FOKUS 12: Renate Fuhry. Die Schau würdigt die über sechs Jahrzehnte währende Karriere der renommierten Keramikkünstlerin Renate Fuhry, die seit 1960 in Österreich tätig ist. Gezeigt werden rund 80 ausgewählte Objekte aus Privatbesitz sowie aus der MAK-Sammlung, die einen umfassenden Einblick in ihr facettenreiches Werk bieten.
Ein Leben für die Keramik
Von Deutschland nach Wien – Der Beginn einer einzigartigen Laufbahn
Renate Fuhry, geboren 1938 in Witten, Deutschland, erhielt ihre Ausbildung an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen und der Werkkunstschule Krefeld. Nach ihrem Umzug nach Wien im Jahr 1960 etablierte sie sich rasch als eine der prägenden Keramikkünstlerinnen Österreichs. Bereits 1964 widmete ihr das MAK eine Ausstellung, was ihren wachsenden Einfluss auf die österreichische Kunstszene unterstrich.
Charakteristika ihres Stils
Fuhrys Arbeiten zeichnen sich durch schlichte, naturnahe Formen und dunkle Glasuren in Braun und Blau aus. In den 1970er Jahren erweiterte sie ihr Repertoire um plastische Elemente und farbige Glasuren, inspiriert durch Künstlerinnen der Wiener Werkstätte wie Vally Wieselthier, Kitty Rix und Susi Singer. Besonders die Vase blieb über ihre gesamte Karriere hinweg ihr zentrales „Lebensthema“, das sie immer wieder neu interpretierte.
Einfluss auf die Wiener Kunstszene
Neben ihrer eigenen künstlerischen Tätigkeit unterrichtete Fuhry über 40 Jahre an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre enge Vernetzung mit der Wiener Kunstszene, insbesondere ihre Freundschaft mit der Künstlerin Kiki Kogelnik, prägte ihr Schaffen maßgeblich. Trotz ihres nachhaltigen Einflusses erhielt sie in Österreich nicht die verdiente Anerkennung; eine ihrer wenigen offiziellen Auszeichnungen war der Kunstförderpreis der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien im Jahr 1976.
Die Ausstellung: Ein Blick auf ihr Werk
Die Ausstellung im MAK Forum bietet eine umfassende Retrospektive auf Fuhrys Schaffen. Besonders bemerkenswert ist, dass erstmals auch Werke ihres Spätwerks präsentiert werden, darunter Schalen und Teller mit Glasurmalerei aus den 2010er Jahren.
Kuratiert wird die Schau von Rainald Franz, Kustode der MAK-Sammlung Glas und Keramik, mit Unterstützung von Anna Sauer von der Kiki Kogelnik Foundation. Die grafische Gestaltung stammt von Maria Anna Friedl.
Praktische Informationen
- Eröffnung: Dienstag, 28. Januar 2025, 19:00 Uhr (Eintritt frei)
- Ausstellungsort: MAK Forum, Stubenring 5, 1010 Wien
- Laufzeit: 29. Januar bis 11. Mai 2025
- Öffnungszeiten:
- Dienstag: 10:00–21:00 Uhr
- Mittwoch bis Sonntag: 10:00–18:00 Uhr
- Eintrittspreise:
- Regulär: € 16,50 (Online: € 15,50)
- Ermäßigt: € 13,50 (Online: € 12,50)
- Dienstag 18:00–21:00 Uhr: € 8 (Online: € 7,50)
- Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren
- Webseite: www.mak.at