Der Wiener Gugelhupf ist ein traditioneller Kuchen, der aus der österreichischen Küche nicht wegzudenken ist. Mit seiner charakteristischen Ringform und der feinen, meist marmorierten Textur, hat der Gugelhupf eine lange Geschichte und ist fest in der Wiener Kaffeehauskultur verankert.
Geschichte des Gugelhupfs
Die Ursprünge des Gugelhupfs sind nicht eindeutig geklärt, aber es wird angenommen, dass seine Wurzeln bis ins antike Rom zurückreichen. Archäologen haben ähnliche Backformen in römischen Ausgrabungen gefunden, die auf eine lange Tradition hinweisen. Besonders populär wurde der Gugelhupf jedoch im 19. Jahrhundert, als er zum Statussymbol des Wiener Bürgertums avancierte. Der Name „Gugelhupf“ leitet sich vermutlich von den mittelhochdeutschen Worten „gugel“ (Kapuze) und „hupf“ (Hefe) ab, was auf die Form und die Zutaten hinweist.
Ein berühmter Liebhaber des Gugelhupfs war Kaiser Franz Joseph I., der ihn regelmäßig bei Besuchen bei seiner Freundin Katharina Schratt genoss. Diese Verbindung trug dazu bei, dass der Gugelhupf besonders in der Wiener Oberschicht populär wurde und bis heute eine bedeutende Rolle in der österreichischen Backkultur spielt.
Bedeutung in der österreichischen Kultur
Der Gugelhupf ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Symbol der Wiener Kaffeehauskultur. In vielen Wiener Kaffeehäusern wird er traditionell zum Kaffee serviert. Besonders beliebt ist die marmorierte Variante, der sogenannte Marmorgugelhupf, der durch seine zweifarbige Teigmischung beeindruckt.
Original Rezept für Wiener Gugelhupf
Zutaten:
- 300 g Butter (weich)
- 240 g Mehl
- 150 g Puderzucker
- 150 g Kristallzucker
- 60 g Rosinen
- 4 Eier (getrennt)
- 1 Päckchen Vanillezucker
- Abgeriebene Schale einer Zitrone oder Orange
- Butter und Mehl für die Form
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung:
- Die weiche Butter mit dem Puderzucker schaumig schlagen.
- Nach und nach die Eigelbe, den Vanillezucker und den Kristallzucker hinzufügen und gut vermischen.
- Mehl und Zitronen- oder Orangenschale unterrühren.
- Die Eiweiße steif schlagen und vorsichtig unter den Teig heben.
- Die Gugelhupfform gut einfetten und mit Mehl bestäuben.
- Den Teig in die Form füllen und bei 180°C (Ober-/Unterhitze) etwa 45-50 Minuten backen. Mit einem Zahnstocher testen, ob der Kuchen durchgebacken ist.
- Den Gugelhupf in der Form abkühlen lassen, dann vorsichtig stürzen und mit Puderzucker bestäuben.
Besondere Tipps
- Rosinen einweichen: Für extra Geschmack können die Rosinen vorher in Rum oder Apfelsaft eingeweicht werden.
- Backform: Traditionell wird eine Keramik- oder Metallform verwendet. Heutzutage sind auch Silikonformen beliebt, da sie ein einfacheres Herauslösen des Kuchens ermöglichen.